Brass-Flashmob am Badesee
Wer erinnert sich nicht gern an die sommerliche Schuldurchsage "Hitzefrei"? Die Bekanntmachung erfolgte meist etwa zwei Stunden vor dem eigentlichen Schulschluss.
Dank moderner Kommunkikationsmittel kommen solche Ankündigungen heutzutage noch kurzfristiger und direkter an die Addressaten. Just in dem Moment, als die Musikerinnen und Musiker des Jugendblassorchesters der Musikkapelle St. Vitus Burglengenfeld auf dem Weg in die Donnerstagsprobe waren, sandte Dirigent Josef Schindler die freudige Botschaft. "Wir haben zwar vereinbart, dieses Jahr keine Sommerpause einzulegen, damit wir nach der langen Corona-Pause öfter gemeinsam proben können, aber bei den momentanen Temperaturen war an solide Probenarbeit, noch dazu draußen, nicht zu denken", so Schindler. Also lautete die Botschaft "Hitzefrei - Tegelgrube statt Probe!" Aber was echte Musikbegeisterte nun mal ausmacht, ist die Lust am Musizieren und so dauerte es nicht lang, bis am Badeweiher die Instrumente, die ja ohnehin alle dabeihatten, ausgepackt wurden und die ersten Töne erklangen: Aktuelle Charthits mit vollem Blechsound. Nach und nach stießen auch die Musiker von den entfernteren Liegeplätzen dazu und stimmten mit ein. Dabei gab es dann für die Badegäste in Verau sogar noch die Corona-Choreographie vom letzten Standkonzert der Musikkapelle St. Vitus zu sehen. Eine willkommene Abwechslung für alle Sonnenanbeter. Das Vitus-Jugendblasorchester schaffte es aber auch noch ins Wasser - diesmal aber ohne Instrumente.
Bildnachweis: Ralph Conrad
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Beständigkeit und Weitblick
Mit den Neuwahlen des Vorstands hat die Musikkapelle St. Vitus für die Zukunft vorgesorgt. An der Spitze steht in seiner siebten Amtszeit wieder Stefan Huttner.
Turnusgemäß wären Jahreshauptversammlung und Neuwahlen bereits im März an der Reihe gewesen, wegen der coronabedingten Einschränkungen konnten erst jetzt bei bestem Wetter und damit als Freiluftversammlung die satzunggemäßen Schritte erfolgen. Der Blick des Ersten Vorsitzenden Stefan Huttner zurück auf das abgelaufene Geschäftjahr 2019 war beeindruckend und zeigte wiederholt, warum die Musikkapelle St. Vitus so einen ausgezeichneten Ruf besitzt, sei es musikalisch, gesellschaftlich oder den Bereich der Jugendarbeit betreffend. Mit einer Vielzahl von Auftritten - darunter viele kirchliche und caritative - hatten die verschiedenen Orchester aufhorchen lassen und im Dezember bei beeindruckender Besucherzahl mit
dem Festkonzert das Jahr ausklingen lassen. Noch beeindruckender war dann nur noch die Auflistung aller geplanten Aktivitäten, die im laufenden Jahr abgesagt werden mussten. Überhaupt spielten die besonderen Umstände seit der Einführung der
Kontaktbeschränkungen bei allen Rednern der Jahreshauptversammlung eine wichtige Rolle, denn sowohl für das Konzertorchester, für das Chefdirigent Adolf Huttner Bilanz zog, als auch für alle übrigen Klangformationen galt es in den letzten Monaten, mit neuen Methoden den hohen Ausbildungsstand und den sehr guten Zusammenhalt innerhalb des Vereins aufrecht zu erhalten. Die Leiter der Nachwuchsgruppen zollten dabei ihren Orchestermitgliedern großen Respekt für den Fleiß und die Probendisziplin, die sie trotz eingeschränkter Probenmöglichkeiten an den Tag legten. Im Umkehrschluss sicher auch ein gutes Zeichen, dass die jeweiligen Dirigenten den richtigen Draht auch auf digitalem Weg aus der Ferne fanden.
Neben den Statistiken zum Auftritts- und Probengeschehen zeigte vor allem der Jahresbericht der Kassierin Marie-Luise Knerer, wie zuverlässig bei der Musikkapelle St. Vitus gearbeitet wird. Eine Einschätzung, der sich neben den Kassenprüfern auch Stadtpfarrer Franz Baumgartner und Zweiter Bürgermeister Josef Gruber anschlossen.
Endlich wieder Blasmusik live in Burglengenfeld
Die Musikkapelle St. Vitus lud zum Standkonzert ein.
Schon früh strömten die Besucher in den Naabtalpark, war die erlaubte Besucherzahl auf der Piazza durch die Hygiene- und Abstandsregeln doch streng begrenzt. Akribisch genau hatten die Verantwortlichen des Orchesters den Platz vorbereitet, mit verschiedenen Abstandsangaben, je nachdem ob für die Musikerinnen und Musiker oder für das Publikum.
Der Weg zur Stadthalle hat sich für die vielen Musikbegeisterten auf jeden Fall gelohnt, denn die beiden Orchester der Musikkapelle spielten fulminant auf und zeigten große Spielfreude. Der Auftakt ging allerdings erstmal gründlich daneben- zumindest aus Sicht von Chefdirigent Adolf Huttner. Sein Symphonisches Blasorchester eröffnete nicht wie vereinbart mit dem Von der Tann Marsch, sondern mit einem Geburtstagsständchen. „Es ist schon ein sehr beunruhigender Moment, wenn das Orchester nicht auf die Zehntelsekunde genau auf den Taktstock des Dirigenten reagiert, aber danach habe ich mich natürlich über die Überraschung gefreut“, erläuterte Huttner hinterher seine Gefühlslage. Selbstverständlich durfte er dann aber nach alter Geburtstags-Musikertradition den gewünschten Marsch dirigieren.
Obwohl gewöhnlich die Marschmusik einen Großteil eines Standkonzertes einnimmt, boten die beiden Vitus-Orchester ein sehr abwechslungsreiches Programm, das sich rund um gute Laune und Urlaubserinnerungen drehte. Heiße Rhythmen aus Spanien und Mittelamerika sprangen auf das Publikum auf den Stehplätzen über und die ganze Piazza wurde zum Tanzparkett mit Sicherheitsabstand. „Auch für uns Musiker immer ein schönes Bild, wenn der Funke der Begeisterung überspringt und wir gemeinsam mit den Zuhörern Spaß haben. Vor allem ein Bild, das wir lange vermisst haben“, sagte Ralph Conrad, der als Moderator wie gewohnt mit kurzen Hinführungen und dem ein oder anderen Seitenhieb auf aktuelle Begebenheiten in nah und fern durch das Programm führte. Den größten Beifall erntete das Jugendblasorchester unter Leitung von Josef Schindler neben ihrer sehr überzeugenden musikalischen Darbietung für eine filmreife pfiffige Choreographie, die sie zu der Musik der Fußballweltmeisterschaften in Südafrika und Brasilien aufführten. Auf Seiten des Symphonischen Orchesters glänzten Oliver Hölzl und Patrick Böhm mit dem mitreißenden Solo auf original japanischen Reistrommeln zum Volkslied Yagi Bushi.
Ohne Corona-Beschränkungen hätte der laue Abend auch zur langen Blasmusiknacht werden können, entließen die Besucher die beiden Orchester doch erst nach drei Zugaben von der Bühne.
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