Vitus-Gründer wird 85
Musikalische Geburtstagswünsche für Pfarrer Martin Särve
Pfarrer Martin Särve feierte seinen 85. Geburtstag im Seniorenheim Maria am Karmel in Regensburg und die Musikkapelle St. Vitus Burglengenfeld spielte ihrem Gründervater ein Ständchen. Als junger Kaplan erhielt Särve 1967 vom damaligen Stadtpfarrer Josef Bock den Auftrag, eine Musikgruppe zu gründen, die vor allem Gottesdienste im Freien gestalten könnte.
Dass sich daraus ein musikalisches Unternehmen wie die Musikkapelle St. Vitus entwickeln würde, konnte selbstverständlich keiner ahnen. Pfarrer Martin Särve war an dieser Entwicklung nicht unbeteiligt, suchte er doch auch nach einem geeigneten musikalischen Leiter und gab der jungen Kapelle ihr Lebensmotto mit auf den Weg: „Stimmt der Geist, dann stimmt auch die Musik“. Die Musikkapelle St. Vitus fühlt sich diesem Auftrag seit jeher verpflichtet und trägt die kirchliche Blasmusiktradition mittlerweile ins 54. Jahr und die tiefe Verbundenheit zu Pfarrer Särve hielt all die Jahre an.
Mit einer pandemiebedingt kleinen Besetzung spielte die Musikkapelle ihrem Jubilar auf, darunter sogar noch ein Gründungsmitglied aus dem Jahr 1967 und weitere Musiker, die Särve noch live am Dirigentenpult erlebten. Nicht fehlen durfte der Marsch „In die weite Welt“, der auch in den Gründungsjahren stets erklang und der Musikkapelle eine weitere Eigenschaft mit auf den Weg gab: Neugier und Offenheit.
Bildnachweis: Ralph Conrad
Erfolgreiche Bilanz der anderen Art
Für die Musikkapelle St. Vitus und ihre Mitglieder stand das abgelaufene Geschäftsjahr genauso unter völlig anderen Vorzeichen wie für alle Menschen und Organisationen währende der Pandemie – dennoch fällt die Bilanz positiv aus.
Steht in normalen Jahren der musikalische Spielbetrieb im Mittelpunkt des Vereinslebens, die Vorbereitung von Konzerten, Auftritte aller Art in Burglengenfeld und weit darüber hinaus, so ging es in der Corona-Hochphase mit Lockdown, Proberaumsperrung und Wegfall von Auftritten en masse „ums Überleben“, wie Erster Vorsitzender Stefan Huttner deutlich formulierte. Gerade die Pandemie zeige, dass eine Musikkapelle kein rein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen sein kann. Ohne die beständige Probenarbeit falle ein Orchester ebenso auseinander wie ohne den Zusammenhalt unter den Musikerinnen und Musikern. In dieser besonderen Saison sei bei der Musikkapelle St. Vitus besonders die Digitalisierung der Probenarbeit und der außermusikalische Bereich der Vereinsarbeit in den Vordergrund getreten, die traditionell aktive Jugendarbeit und der Zusammenhalt unter den Aktiven habe entscheidend zur Bewältigung beigetragen. Huttner dankte in diesem Zusammenhang insbesondere Günter Moser und allen Dirigenten und Ausbildern für die abwechslungsreiche Gestaltung der online-Proben über viele Wochen und Monate hinweg und der Jugendleitung unter Führung von Anna Hölzl für ihr Engagement. „Das beste Hygienekonzept taugt ja nichts, wenn wir nicht schaffen, es in klingende Musik umzusetzen,“ so Huttner.
Den Dankesworten schlossen sich Bürgermeister Thomas Gesche und Pfarrer Franz Baumgartner nahtlos an. Beide betonten die wichtige Rolle der Musikkapelle für die Stadt und die Pfarrei, sowohl im kulturellen, wie auch im gesellschaftlichen Bereich und besonders in der Jugendarbeit. „Die Musikkapelle St. Vitus ist ein Ort, wo Kinder und Jugendliche bestens aufgehoben sind,“ so Pfarrer Baumgartner. Darüber hinaus habe es die Vorstandschaft doch tatsächlich geschafft, ihn selbst zu digitalisieren, weil er nur so an den online-Sitzungen habe teilnehmen können.
Sommerkonzert auf der Piazza
Strahlende Töne, glänzende Instrumente und lachende Gesichter. Das Standkonzert der Musikkapelle St. Vitus Burglengenfeld enthüllt den ganzen Zauber der Blasmusik.
Das architektonische Gesamtkonzept der Piazza an der Stadthalle sah bestimmt vor, dass der Platz ein Ort der Begegnung sei, zum entspannten Aufenthalt einlade und heitere Stimmung erzeuge. Dank des Symphonischen Blasorchesters und des Jugendblasorchesters der Musikkapelle St. Vitus Burglengenfeld ging diese Theorie bestens auf und vor – coronakonformem – vollem Haus bekamen die engagierten Musikerinnen und Musikern ihren liebsten Lohn in Form von viel Applaus, Zugabeforderungen und sehr positiven Zuspruch.
Mit großer Spielfreude bestritten die 60 Instrumentalisten der beiden Orchester unter Leitung von Adolf Huttner und Josef Schindler die abendliche Serenade. Eine zur Jahreszeit passende und fein abgestimmte Mischung anspruchsvoller aber dennoch populärer und bekannter Melodien übertrug die Harmonie und Beschwingtheit der Musizierenden sofort auf das Publikum, das sich gerne für eine Stunde von den Alltagsgedanken verabschiedete.
Bildnachweis: Ralph Conrad, Bild 1: beide Orchester, Bild 2: Solist Patrik Böhm
„Mit dem Sommerkonzert auf der Piazza machen wir endlich wieder, wofür eine Musikkapelle da ist“, hatte erster Vorstand Stefan Huttner schon im Vorfeld verkündet: „Wir spielen live für unser Publikum und freuen uns auf einen schönen Abend im Zeichen der Blasmusik.“ Der rundum gelungene Abend versöhnte alle mit der Tatsache, dass es nun schon zum zweiten Mal „nur“ zu einem Ersatzkonzert für alle anderen geplanten und erhofften Auftritte kommen konnte. Dennoch bleiben die Verantwortlichen der Musikkapelle zuversichtlich und planen für den Rest des Jahres noch ein Oktoberfest und das Festkonzert am vierten Advent.
Nach dem vielen Applaus und dem großen Zuspruch auf der Piazza gab es auf dem Nachhauseweg noch ein ganz persönliches Kompliment an ein Orchestermitglied von einer Pflegekraft der Seniorenresidenz im Naabtalpark, die während ihrer Schicht Ohrenzeuge des Standkonzerts geworden war: „Vielen Dank für Eure Musik. Das war mein schönster Arbeitstag seit zwei Jahren.“
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