Ein Kulturgut und Aushängeschild

Zu ihrem 50-jährigen Jubiläum wurde die Burglengenfelder Musikkapelle St. Vitus mit Lobeshymnen überschüttet. 

BURGLENGENFELD, von Josef Schaller. „Was machst Du? Gehst Du zum Sport oder zu Vitus?“ – Eine Frage, die man in Burglengenfeld durchaus stellen kann, wenn man jemanden nach seinem Hobby fragt, wie Pfarrer Martin Särve, Gründungsvater der Musikkapelle St. Vitus, beim Festakt zu deren 50-jährigem Jubiläum bemerkte.

Denn das Orchester sei inzwischen „ein Unternehmen“ geworden mit 158 aktiven Musikern in sechs Abteilungen. Ein wesentliches Erfolgsrezept der Blaskapelle sei dabei die ständige Bemühung um Nachwuchs, wie der damalige Kooperator der Pfarrei St. Vitus sagte, der auch die Predigt beim Festgottesdienst hielt.

40 Jahre Freundschaft mit Kyoto
Drei Tage lang feierte die Musikkapelle St. Vitus am Wochenende ihr Jubiläum, zusammen mit vielen langjährigen Weggefährten und befreundeten Musikgruppen. Mit dabei natürlich auch das „Hanazono-High-School-Orchestra“ aus Kyoto, mit dem die Burglengenfelder seit 40 Jahren eine innige und gelebte Freundschaft pflegen. Das 50-jährige Jubiläum war die passende Gelegenheit, diese langjährige Freundschaft gleich mitzufeiern. Eine 72-köpfige Delegation aus Japan war zum Festwochenende angereist, darunter 55 aktive Musiker.

In einem gemeinschaftlichen Eröffnungskonzert der Musikkapelle St. Vitus unter der Leitung von Adolf Huttner und dem „Hanazono-High-School-Orchestra“ unter der Leitung von Jun Hayataka begeisterten 135 Musiker am Freitagabend in der Stadthalle rund 700 Zuhörer mit Blasmusik der höchsten Qualitätsstufe. Dabei wurden die Besucher auch Zeugen eines außergewöhnlichen Spektakels. Jack Sparrow und seine Crew waren nämlich auch da und mischten sich bei der Filmmusik zu „Pirates Of The Caribbean“ zur Überraschung aller unter das Publikum. Mit Piratenfahnen und imposanten Kostümen zogen sie durch die Halle und nahmen die Gäste mit auf einen kurzen Abstecher in die Karibik und in eine Zeit, wo Piraten auf den Meeren dieser Welt ihr Unwesen trieben.

Bereits vor zwei Jahren sei ein Festausschuss, bestehend aus 25 Personen, gegründet worden, um das Jubiläumsfest vorzubereiten, wie der Vorsitzende Stefan Huttner im Gespräch mit unserem Medienhaus sagte. Um die ganze Bandbreite des musikalischen Könnens zu zeigen, sei zudem eine Big Band gegründet worden, die am Samstagabend bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt unter der Leitung von Armin Weigl den Startschuss gab für einen tollen Festabend, zu dem rund 1000 Gäste in die Stadthalle pilgerten. Gesanglich unterstützt wurde die Big Band von den wunderbaren Stimmen von Sabine Scherer und Heidi Gügl-Wagner.

Drei wichtige Säulen
Im Juli 1967 gab der damalige Stadtpfarrer Josef Bock den Anstoß zur Gründung einer Musikkapelle. Die feierliche Gestaltung von Gottesdiensten und Prozessionen lag ihm dabei besonders am Herzen. Er beauftragte schließlich seinen Kooperator Martin Särve mit der Umsetzung seiner Idee. Neben der Nachwuchsarbeit nannte der Gründungsvater bei seiner Festrede drei weitere „wichtige Säulen“, die für den langjährigen Erfolg der Musikkapelle St. Vitus stehen: Die Musiker, die das „immer perfektere Spielen eines Blasinstrumentes als erstes Hobby“ gewählt hätten, das ehrenamtliche Engagement der Elternschaft und das Katholische Stadtpfarramt.

Die Musikkapelle St. Vitus „ist ein herausragender Botschafter für den Landkreis Schwandorf“ (Landrat Thomas Ebeling), „ist das musikalische Aushängeschild der Stadt“ (Bürgermeister Thomas Gesche), „trägt ganz wesentlich zum Kulturgut in Burglengenfeld bei“ (Pfarrer Franz Baumgartner) – die Lobeshymnen auf die Jubiläumskapelle wollten beim Festakt kein Ende nehmen. Jun Hayataka, Leiter des „Hanazono-High-School-Orchestra“, wünschte sich, dass sich die Freundschaft zu den Burglengenfelder Musikern weiter vertieft und auch über die nächsten Generationen hinaus gelebt werde.

Der Artikel in der Mittelbayerischen-Zeitung

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