Die fünf Jubiläumsblaskapellen der Region gaben beim Burglengenfelder Kreiskonzert beeindruckende Kostproben ihres Könnens. Von Josef Schaller
BURGLENGENFELD. Freunden der Blasmusik ist am Samstagabend beim Kreiskonzert des Nordbayerischen Musikbundes in der Burglengenfelder Stadthalle das Herz aufgegangen. Allein der Einzug der mehr als 150 Musiker von fünf Jubiläumskapellen war ein beeindruckendes Spektakel, wie Schirmherr und Landrat Thomas Ebeling betonte. Das allererste musikalische Werk „Apertum“ (Thiemo Krass), das alle Musiker gemeinsam zum Besten gaben, machte schon Lust auf mehr.
Musikkapelle St. Vitus mit Dirigent Adolf Huttner. Foto: Josef Schaller
Kreisdirigent Anton Lottner musste am Ende des Konzertes nach wiederholt minutenlangen stehenden Ovationen des Publikums und mehrfachen Zugaben erst mal tief Luft holen, um diesen fantastischen Abend zu umschreiben. „Es ist pure Lebensfreude“, sagte er sagte er zum Ende des Konzertes zum Publikum. „Die Musik hat heute dazu beigetragen, die Alltagssorgen ein paar Stunden vergessen zu können.“
Kreisdirigent Anton Lottner, Foto: Josef Schaller
Kreiskonzert kündigt Fünffachjubiläum an
Den Grund des Galaabends erklärte Georg Schmid, stellvertretender Kreisvorsitzender des Nordbayerischen Musikbundes: „Immer dann, wenn mehrere Kapellen zusammenkommen, die ein Jubiläum feiern, wird ein derartiges Kreiskonzert veranstaltet.“ Die Musikkapelle St. Vitus feiere heuer mit einem umfassenden Programm das ganze Jahr ihr 50-Jähriges. Höhepunkt werde das Gründungsfest am 12. und 13. August auf der Piazza der Stadthalle sein.
Beim Kreiskonzert zeigten die Musiker mit anspruchsvollen Kostproben die volle Bandbreite ihres Könnens. Besonders beeindruckend: „Gabriellas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“, ein Lied, das einen ab dem ersten Takt fesselte und nicht mehr losließ. Sabine Scherer hat dieses Lied, das bei manchem Zuhörer für Gänsehaut gesorgt haben dürfte, in schwedischer Sprache gesungen.
Die Jura-Blaskapelle aus Pilsheim hat sich für ihr 45-jähriges Jubiläum ebenfalls sehr viel vorgenommen. Sie lädt unter anderem am 8. April zu einem Jubiläumskonzert in die Freizeithalle der Umlandgemeinde ein. Am Samstagabend begeisterten die Pilsheimer mit dem Song „Everything I do, I do it for you“ aus dem Film „Robin Hood“ das Publikum auch ohne Gesang.
Die Big Band der Pilsheimer hat ebenfalls Grund zum Feiern – vor 15 Jahren haben sich Musiker der Jura-Blaskapelle entschlossen, eine Big-Band ins Leben zu rufen. Mit dem wunderbaren Hit „What a wonderful world“ von Louis Amstrong, beim Kreiskonzert zauberhaft gesanglich inszeniert von Chris Gardner, machte die Band mächtig Eindruck.
Bei den „Oberpfälzer Blechaposteln“ hat alles mit einem Bierdeckel angefangen. Die Namen von zehn Musikanten waren darauf geschrieben, die sich schließlich im Frühjahr 2002 zu einer ersten gemeinsamen Probe zusammenfanden. Inzwischen besteht die Kapelle, die sich der böhmisch-mährischen Musik verschrieben hat, aus 15 Musikanten.
Am 13. Mai feiern sie mit einem Auftaktkonzert, bei dem auch der Schlagzeuger der Original Egerländer Musikanten, Holger Müller, mit dabei sein wird, den Beginn einer Veranstaltungsreihe anlässlich ihres 15-jährigen Bestehens.
Reaktionen auf das Konzert
Regina Sturm: „Es macht große Freude, Leute mit Musik zu unterhalten“, so die musikalische Leiterin der Jugendblaskapelle Leonberg. Das Gemeinschaftsgefühl sei etwas Tolles.
„Jedes Jubiläum ist – für Musiker wie auch den Verein – etwas ganz Besonderes.“
Maija Burkhardt: „Gemeinsam Musik machen ist eine gute Basis für Freundschaft.“ Seit drei Jahren gehört sie zur Big Band der Jura-Blaskapelle Pilsheim. Wenn „Menschen verschiedener Generationen und sozialer Schichten“ so zusammenhalten, sei das besonders.
Stefan Pronold: „Die Gruppendynamik reißt einen mit“, erklärt das Mitglied der „Oberpfälzer Blechapostel“. Flügelhorn und Trompete spielt er und sagt: „Wir wollen mit böhmisch-mährischer Blasmusik ein wenig ausbrechen aus der kommerziellen Musikbühne.“
Michael Birzer: „Musik hören, ist schön. Musik machen, ist noch mal eine Stufe mehr“, erzählte der erfahrene Musiker (seit 30 Jahren Mitglied der Musikkapelle St. Vitus). „Ich kann mich beim Musizieren gut entspannen. Das ist ein wunderbarer Nebeneffekt.“
Josef Auer: Der Vorsitzende der Jura-Blaskapelle Pilsheim sagte: „Ich habe früh mit Musik angefangen und gemerkt, dass es mir viel Spaß macht - das ist Ausgleich zum Beruf.“ Als Kapelle so viele Jahre auf hohem Niveau zu spielen, sei eine besondere Leistung.
Der Artikel in der Mittelbayerischen-Zeitung