Die Musikkapelle St. Vitus nahmen die Zuhörer in Burglengenfeld mit auf eine musikalische Reise, die restlos begeisterte. Von Josef Schaller.
BURGLENGENFELD. Erstklassige Musik und zahlreiche Ehrungen standen im Mittelpunkt des Weihnachtskonzerts der Musikkapelle St. Vitus, das traditionsgemäß am Abend vor dem vierten Adventsonntag stattfindet. Die gut 700 Zuhörer in der Stadthalle wurden Zeugen virtuoser und imposanter musikalischer Darbietungen, die sie mitnahmen auf eine symphonische Reise durch die ganze Welt.
Die Blasorchester verabschiedeten sich traditionell mit dem Vitus-Marsch. Foto: Schaller
Der Artikel von Josef Schaller in der Mittelbayerischen-Zeitung
Dabei ging es auch hoch hinaus bis in die Stratosphäre. „Wenigstens ein Baumgartner hat schon mal an der Himmelstür geklopft“, sagte Ralph Conrad, der den Abend moderierte, bei der Ankündigung von „Stratosphere“ mit einem Augenzwinkern in Richtung von Pfarrer Franz Baumgartner, als er vom Sprung des österreichischen Extremsportlers Felix Baumgartner erzählte.
Die Tour ging unter anderem auch nach Russland, wo auf musikalische Weise die Beziehungen zur Weltmacht USA verbessert werden sollten. Die Basis hierfür war ein alter russischer Weihnachts-Choral mit Motiven aus der liturgischen Musik der Orthodoxen Kirche mit Zugaben amerikanischer Rhythmen.
Mit dem wunderbaren Klang einer Oboe hatte einst Pater Gabriel das Vertrauen der Ureinwohner Südamerikas gewonnen. Die Burglengenfelderin Anna Hölzl nahm bei der Interpretation des Werks „Gabriel's Oboe“ durch das Jugendblasorchester die Rolle des Paters ein und spielte sich dabei als Solistin in die Herzen der zahlreichen Zuhörer.
Solistin Anna Hölzl (hier mit Günter Moser) begeisterte das Publikum. Foto: Schaller
Der Komponist Tetsunosuke Kushida ist ein Sohn der Stadt Kyoto und hat neben den vielen Baudenkmälern, die es dort gibt, seiner Heimatstadt auch ein musikalisches Denkmal geschenkt. Flötenspiel, helle Trompetentöne und feines Glockenspiel verpassten dem zum Teil etwas schwermütigen Abend Frische und Leichtigkeit.
Wie schon in den vergangenen Jahren hatten sich die Verantwortlichen wieder einen berühmten Musiker bzw. diesmal eine Band ausgesucht, um sie mit einem Medley ihrer berühmtesten Kompositionen zu würdigen. Dabei haben die Musiker bewiesen, dass Mainstream-Rock auch mit Blasmusik zusammen geht. „Hold The Line“, „Child‘s Anthem“, „Rosanna“ und „Africa“ sind Evergreens der Band „Toto“, die die Blaskapelle heuer in den Mittelpunkt stellte.
Während im ersten Teil des Konzerts klassische Werke im Vordergrund standen, war der zweite Abschnitt der „Moderne“ gewidmet. Insgesamt 80 Musikerinnen und Musiker boten den zahlreichen Zuhörern Unterhaltung auf höchstem Niveau. Am Ende wurde ihre beeindruckende Darbietung mit minutenlangen stehenden Ovationen honoriert. Die Musiker verabschiedeten sich traditionell mit dem Vitusmarsch.
26 Musiker wurden beim Weihnachtskonzert für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt (weiterer Bericht folgt). Ralph Conrad wurde wegen seiner langjährigen Tätigkeit im Vorstand der Musikkapelle St. Vitus mit der Ehrennadel des Musikbunds ausgezeichnet.
Ralph Conrad moderierte das Weihnachtskonzert. Foto: Schaller.
2017 feiert die Musikkapelle St. Vitus ihr 50-jähriges Bestehen. Die Schirmherrschaft für die Jubiläumsfeier hat beim Konzert Bürgermeister Thomas Gesche übernommen.
Bürgermeister Thomas Gesche übernimmt für das Jubiläum im kommenden Jahr die Schirmherrschaft. Foto: Schaller