Angepasster Probenplan, angepasste Zuhörerabstände, angepasste Konzertzeiten - und dennoch die notwendige Absage des Konzerts.
Die Verantwortlichen der Musikkapelle St. Vitus haben wahrlich alles versucht, um trotz widriger Umstände den Jahreshöhepunkt, das Festkonzert am 4. Adventswochenende, zu ermöglichen. Solange das Wetter und die Temperaturen noch mitspielten, fanden die Orchesterproben auf dem Freigelände des Proberaums statt, danach in jeweils genau ausgetüftelten Kleingruppen, sodass sowohl Klang als auch Coronavorsicht auf ihre Kosten kamen. Für die weitere Probenzeit vor dem Konzert hatte sich die Musikkapelle sogar freie Plätze in der Stadthalle organisiert. "Kein Orchester kann ohne gemeinsame Proben auftreten, nur die Einzelteile aus den Registern zusammenzusetzen wird noch kein Konzertklang und von Zusammenspiel kann keine Rede sein", erklärt Chefdirigent Adolf Huttner. Nicht nur das Konzertorchester, auch das Jugendblasorchester unter der Leitung von Josef Schindler fieberte auf das Konzert hin und probte mit allerlei Finessen und zu den unmöglichsten Zeiten für das Konzert. "Wir hatten ja - wenigstens eine gute Sache - sonst auch keine privaten Termine und Verpflichtungen, da war das gemeinsame Musizieren trotz aller Widrigkeiten ein besonders schöner Moment in der Woche," fasst der Dirigent die Stimmung in der Truppe zusammen.
Bildnachweis: Thomas Schneider
Nicht nur die Probenarbeit, auch die Vorbereitungen des Konzerts selbst, waren durchdacht und ausgearbeitet, selbst für den Kartenvorverkauf. An drei Abenden sollte das Konzert stattfinden, um wenigstens zwei Dritteln der sonstigen Besucherzahl den Zugang zu ermöglichen, der penibel ausgemessene neue Bestuhlungsplan für die Stadthalle ergab 192 Zuschauerplätze und allein für die Musizierenden des Symphonischen Blasorchesters war ein Viertel der gesamten Halle als Bühne eingeplant.
Bevor die erste Karte allerdings in den Verkauf gehen konnte, machten die neuen Bestimmungen das hoffnungsfrohe Unterfangen "Weihnachtskonzert" endgültig zunichte. "Schon ein sehr harter Moment für uns," so Vorstand Stefan Huttner. "Wir haben damit ja nicht nur uns selbst, sondern auch unsere treuen Zuhörer auf unbestimmte Zeit vertrösten müssen. Wenigstens hatten wir im Sommer mit unserer Serenade auf der Piazza mehr Glück und wir konnten wenigstens einmal in voller Besetzung vor Publikum auftreten.
Wenigstens in der Nachwuchsausbildung können wir noch vereinzelt Proben anbieten. Diese laufen meist über online Plattformen und bringen den Musikunterricht ins Kinderzimmer - und auch die Freude am gemeinsamen Musizieren."
Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben, und so hoffen die Verantwortlichen auf einen Nachholtermin für das Konzert 2020, bevor das nächste Festkonzert in einem Jahr ansteht.
Wenigstens die Bilder bleib´n vom letzten Jahr ...
Bildnachweis: Thomas Schneider