Erfolgreiche Bilanz der anderen Art

Für die Musikkapelle St. Vitus und ihre Mitglieder stand das abgelaufene Geschäftsjahr genauso unter völlig anderen Vorzeichen wie für alle Menschen und Organisationen währende der Pandemie – dennoch fällt die Bilanz positiv aus.

Steht in normalen Jahren der musikalische Spielbetrieb im Mittelpunkt des Vereinslebens, die Vorbereitung von Konzerten, Auftritte aller Art in Burglengenfeld und weit darüber hinaus, so ging es in der Corona-Hochphase mit Lockdown, Proberaumsperrung und Wegfall von Auftritten en masse „ums Überleben“, wie Erster Vorsitzender Stefan Huttner deutlich formulierte. Gerade die Pandemie zeige, dass eine Musikkapelle kein rein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen sein kann. Ohne die beständige Probenarbeit falle ein Orchester ebenso auseinander wie ohne den Zusammenhalt unter den Musikerinnen und Musikern. In dieser besonderen Saison sei bei der Musikkapelle St. Vitus besonders die Digitalisierung der Probenarbeit und der außermusikalische Bereich der Vereinsarbeit in den Vordergrund getreten, die traditionell aktive Jugendarbeit und der Zusammenhalt unter den Aktiven habe entscheidend zur Bewältigung beigetragen. Huttner dankte in diesem Zusammenhang insbesondere Günter Moser und allen Dirigenten und Ausbildern für die abwechslungsreiche Gestaltung der online-Proben über viele Wochen und Monate hinweg und der Jugendleitung unter Führung von Anna Hölzl für ihr Engagement. „Das beste Hygienekonzept taugt ja nichts, wenn wir nicht schaffen, es in klingende Musik umzusetzen,“ so Huttner.

Den Dankesworten schlossen sich Bürgermeister Thomas Gesche und Pfarrer Franz Baumgartner nahtlos an. Beide betonten die wichtige Rolle der Musikkapelle für die Stadt und die Pfarrei, sowohl im kulturellen, wie auch im gesellschaftlichen Bereich und besonders in der Jugendarbeit. „Die Musikkapelle St. Vitus ist ein Ort, wo Kinder und Jugendliche bestens aufgehoben sind,“ so Pfarrer Baumgartner. Darüber hinaus habe es die Vorstandschaft doch tatsächlich geschafft, ihn selbst zu digitalisieren, weil er nur so an den online-Sitzungen habe teilnehmen können.

Die Bilanzen des Orchesters konnten sich ebenfalls sehen lassen. Schatzmeisterin Marie-Luise Knerer dankte für staatliche und kommunale Zuschüsse und vor allem den vielen Spendern, die notwendige Reparaturen und Neuanschaffungen auch in Zeiten ausbleibender Gagen und Honorare ermöglichten. Die vier Dirigentinnen und Dirigenten der einzelnen Orchester kamen ebenso zu einem positiven Fazit, sowohl was den musikalischen Fleiß des vergangenen Jahres betraf als auch die große Treue zum Verein, da nur ganz vereinzelt Abgänge zu verzeichnen waren und diese vor allem beruflicher Natur waren.


Bild: das Anfängerorchester unter der Leitung von Marianne Zaindl
Bildnachweis: Ralph Conrad

Es wäre nicht die Musikkapelle St. Vitus, gäbe es nicht auch musikalische Besonderheiten zu berichten:

Das Anfängerorchester unter Leitung von Marianne Zaindl konnte bei der Jahreshauptversammlung ihren ersten öffentlichen Auftritt feiern, da die üblichen Auftrittsmöglichkeiten für dieses Orchester samt und sonders ausfallen mussten. Mit großer Begeisterung und viel Spielfreude zeigten die Kinder, die seit knapp drei Jahren bei der Musikkapelle ihre Instrumente erlernen, was sie in realen und digitalen Proben gelernt haben und dass das Zusammenspiel trotz Corona-Einschränkungen gut funktionieren kann. Ebenso freute sich das Nachwuchsorchester, dirigiert und ausgebildet von Magdalena Moser, über den großen Applaus der Zuhörer.

Der Artikel in der Mittelbayerischen Zeitung